Sportstättenbedarf in Bochum

 
Sportausschuss-Vorsitzender Wolfgang Horneck im Interview am Rande der Sitzung in der JahrhunderthalleSportausschuss-Vorsitzender Wolfgang Horneck im Interview am Rande der Sitzung in der Jahrhunderthalle
Die Bochumer Politik hat sich am Mittwochnachmittag intensiv mit den Sportstätten der Stadt beschäftigt. In der Jahrhunderthalle gab es eine gemeinsame Sitzung von Sportausschuss, Schulausschuss und dem Betriebsausschuss für die Eigenbetriebe zur sogenannten Sportstättenbedarfsplanung für Sporthallen und Wasserflächen. „Wir sitzen so lange daran, dass wir jetzt ein bisschen Drive reinbekommen müssen“, meinte der Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Bewegung und Freizeit Wolfgang Horneck (CDU) zu Beginn. Dementsprechend haben sich die Ausschüsse dafür ausgesprochen, dass sich nun eine Projektgruppe mit den beiden Gutachten beschäftigen soll – unterstützt von einem politischen Beirat, dem wiederum Mitglieder der drei Ausschüsse angehören sollen.
„Schön, dass wir die Gutachten endlich haben“, sagte David Schary in der Mammutsitzung; er ist Sachkundiger Einwohner für die CDU im Sportausschuss. „Wir werden das jetzt konstruktiv begleiten“, erklärte der sportpolitische Sprecher der Christdemokraten Tim Woljeme in der Jahrhunderthalle. Aktuell geht man davon aus, dass in den kommenden fünfzehn Jahren 228,5 Millionen Euro aufgewendet werden müssen, um Bochums Sporthallen zu erhalten und zu modernisieren. Momentan besteht ein Defizit an Hallenflächen für den Schulsport von fast 2.500 Quadratmetern. Beim Vereinssport sind es über 1.200 Quadratmeter. „Es ist hilfreich, mal schwarz auf weiß zu sehen, wie hoch das Defizit an Sportflächen ist“, sagt David Schary, „geahnt haben wir das immer. Bald gehen wir in die Beratungen für den Doppelhaushalt. Dann werden wir sehen, ob die rot-grüne Koalition die Defizite erkennt.“ Man werde aktiv Forderungen stellen, betont Tim Woljeme: „Und hier geht es der CDU nicht zuletzt um eine multifunktionale Veranstaltungshalle, die wir in Bochum dringend benötigen. Leider hat das Gutachten zu diesem Thema nicht viel zu sagen.“
CDU-Ratsherr Hans Henneke erklärte in der Sitzung, dass man im weiteren Verlauf auf jeden Fall die Bezirksvertretungen beteiligen müsse: „Das betrifft auch alle sechs Bezirke. Sie haben ein Recht, angehört zu werden!“ Die Situation der Lehrschwimmbecken ist vor allem den CDU-Schulpolitikern ein Anliegen. Über 45 Millionen Euro sollen in die Badtechnik investiert werden, wobei der Großteil der Kosten erst ab 2029 anfallen soll. „Wir werden sehen, was jetzt kommt“, meinte der schulpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion Sascha Dewender, „hoffentlich dauert das alles nicht dreizehn bis fünfzehn Jahre. Es muss eher etwas passieren als 2029.“ Aktuell seien schließlich schon drei Lehrschwimmbecken außer Betrieb: „Ich hoffe, die Stadt nimmt die Handlungsempfehlungen der Gutachter ernst und ist für die erforderlichen Investitionen bereit. Denn andernfalls wird sich das Angebot der Wasserflächen und damit die Möglichkeit für den Schul- und Vereinssport erheblich reduzieren.“ Gefolgt wurde in der Jahrhunderthalle einem Ergänzungsantrag der CDU-Fraktion, dass bei der Sanierung von Lehrschwimmbecken immer der Aspekt der Barrierefreiheit zu beachten sei. Außerdem muss gewährleistet werden, dass möglichst auch während der Umbauarbeiten das Schulschwimmen sichergestellt ist.