Nach Einschüchterungsversuch: CDU fordert sofortige Klärung der Causa MediCan

 
Nachdem die Staatsanwaltschaft gegen den Bochumer Immobilienunternehmer Oguzhan Can Ermittlungen eingeleitet hat, kam es gestern vor seiner Firma MediCan zu einem unschönen Vorfall: “Gestern habe ich ein Foto vom Testzentrum in Wattenscheid gemacht – wohlgemerkt von der Straße aus - und prompt kam die Security und hat auf mich eingeredet, mich und mein Auto gefilmt. Natürlich liegen die Nerven blank - aber das war ein klarer Einschüchterungsversuch”, beschreibt CDU-Ratsmitglied Stephanie Kotalla die Szene.
 
Die CDU-Fraktion ist empört: Wie groß muss der Schaden noch werden, bis die Stadt Bochum reagiert? Oguzhan Can betreibt mit seiner Firma MediCan 54 Testzentren in 36 Städten Deutschlands - alleine drei in Bochum. Für jeden durchgeführten Test kassiert er 18 Euro. Nach Recherchen von Journalisten besteht der Verdacht, er habe deutlich mehr Tests abgerechnet, als tatsächlich durchgeführt wurden. 
 
Viele Fragen sind offen. In einer umfassenden Anfrage fordert Stephanie Kotalla die Verwaltung auf, sich zu erklären. „Wir müssen jetzt alles prüfen! Dafür müssen wir aber wissen, ob und welche Geschäfte er mit der Stadt Bochum gemacht hat. Ich hoffe auf eine schnelle Antwort der Verwaltung, welche Verbindungen die Stadt zu Oguzhan Can hat. Gibt es weitere Schäden, von denen wir noch nichts wissen?“, fragt Kotalla. 
 
Bei der Anfrage geht es auch darum zu klären, warum die Stadt bis heute noch keine Maßnahmen angekündigt hat. Andere Städte zeigen, wie man vorgehen muss: Münster schließt das von Oguzhan Can betriebene Testzentrum, Essen prüft Maßnahmen und Köln führte am Freitag eine unangekündigte Kontrolle durch.
 

Anfrage: cdu-bochum.de/image/inhalte/file/210527%20Rat%20CDU-Anfrage%20MediCan%20Kotalla.pdf