Bereitschaftspflegefamilien: Bedarf bleibt hoch

 
Karsten Herlitz, Fraktionsvorsitzender und Christian Haardt, jugendpolitische Sprecher der CDU RatsfraktionKarsten Herlitz, Fraktionsvorsitzender und Christian Haardt, jugendpolitische Sprecher der CDU Ratsfraktion
In Bochum gibt es nach wie vor einen erhöhten Bedarf an Bereitschaftspflegefamilien, die für eine begrenzte Zeit Kinder aufnehmen, die aus verschiedenen Gründen nicht in ihren eigentlichen Familien bleiben können. Das teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage der CDU im Bochumer Rat mit. Aktuell arbeitet das Jugendamt nach eigenen Angaben mit achtzehn Bereitschaftspflegefamilien zusammen. Die Stadt schätzt, dass etwa doppelt so viele Familien benötigt werden. Eine belastbare Aussage hierzu könne jedoch nicht getroffen werden, da die Zahl der Inobhutnahmen, aufgrund derer Bereitschaftspflegefamilien vom Sozialen Dienst bei der Bereitschaftspflege des Pflegekinderdienstes angefragt werden, stark schwanke.
 
2019 lag die Zahl der Bereitschaftspflegefamilien bei dreißig, seitdem ist sie von Jahr zu Jahr gesunken. Acht der Familien, auf die das Jugendamt zurückgreifen kann, leben auch gar nicht in Bochum. Ansonsten sind die Stadtbezirke Südwest (fünf Familien), Wattenscheid (drei) und Süd (zwei) vertreten. Aktuell wird die Eignung von vier weiteren Familien geprüft. „Leider muss die Bereitschaftspflege des Jugendamtes immer wieder Anfragen ablehnen, da die Bochumer Familien ‚belegt‘ sind“, sagt CDU-Ratsfraktionschef und Jugendpolitiker Karsten Herlitz. „Oft ist ein Kind auch über einen längeren Zeitraum in einer Familie. Deswegen ist es wichtig, immer wieder neue Familien zu gewinnen. Hierbei spielt auch die personelle Ausstattung der Bereitschaftspflege eine Rolle, da die Familien intensive Betreuung brauchen – und da ist Luft nach oben.“
 
Kürzlich hat die CDU sich mit einer Bereitschaftspflegefamilie getroffen. „Das Engagement dieser Menschen trotz aller möglichen Schwierigkeiten ist beachtlich“, sagt der jugendpolitische Sprecher der Ratsfraktion Christian Haardt. „Wir haben festgestellt, dass sich in der Zusammenarbeit mit der Stadt noch das eine oder andere verbessern lässt und werden das Thema bei der nächsten Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie erneut ansprechen. Zum Beispiel wären Weiterbildungsangebote wünschenswert und am Ende von Vorteil für alle Beteiligten.“