RS1: CDU sieht erhebliche Konflikte

 
Dr. Stefan Jox verkehrspolitische Sprecher der CDU Fraktion, Tim Woljeme RatsmitgliedDr. Stefan Jox verkehrspolitische Sprecher der CDU Fraktion, Tim Woljeme Ratsmitglied
Ein neues Konzept für die Trasse des Radschnellwegs Ruhr RS1 – das wollte die CDU-Ratsfraktion, nachdem die Deutsche Bahn ihre Flächen entlang der Bahntrasse nicht für das ambitionierte Projekt zur Verfügung stellen will. Doch die Mehrheit im Stadtrat hat einen Antrag der CDU abgelehnt, wonach die Stadtverwaltung eine mögliche Route nördlich oder südlich der Bochumer Innenstadt hätte entwickeln sollen. „Ich habe das Gefühl, dass man jetzt auf Biegen und Brechen etwas durchpeitschen will, von dem eigentlich niemand überzeugt sein kann“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Dr. Stefan Jox. „Ein Gutachter hat ja schon 42 mögliche Trassen geprüft und eigentlich nur die Route an der Bahntrasse akzeptabel gefunden. Wir brauchen Ideen. Die jetzt favorisierte Strecke durch das Ehrenfeld von der Bessemer Straße über die Ehrenfeldstraße und die Clemensstraße zur Hermannshöhe mit Querung der Königsallee ist für uns jedenfalls keine gute Idee!“
 
Die CDU kritisiert, dass die Route ohne die Bahnflächen nicht kreuzungsfrei ist und jede Menge Konfliktpotenzial bietet. Das hat Jox in seiner Rede im Rat noch einmal betont: „Ein Blick auf die nun in Rede stehende Trasse könnte kontrastreicher nicht sein. Während im östlichen Planungsabschnitt aufwändige Brückenbauwerke mit geschätzten Kosten von 13,6 Millionen Euro zur Querung der Universitätsstraße und der Wittener Straße realisiert werden sollen, stehen im westlichen Abschnitt lediglich dicht besiedelte Wohnstraßen inklusive einer plangleichen Querung der Königsallee als Trasse zur Verfügung. Allein die Brückenbauwerke machen etwa zwei Drittel der Gesamtkosten des Trassenabschnitts aus. Es wird zu Konflikten zwischen Anwohnern, Radfahrern, Fußgängern und Lieferverkehr kommen, verbunden mit einem erheblichen Parkraumverlust in einem Wohngebiet mit einem derzeit schon hohen Parkdruck.“
 
CDU-Ratsherr Tim Woljeme kritisierte ebenfalls das Festhalten an der alternativen Trasse: „Schnelligkeit ist ein wichtiger Faktor. Wir müssen die Funktionalität aufrechterhalten, und das wäre für die Königsallee kaum zu gewährleisten – und zwar für alle Verkehrsteilnehmer. Leider will Rot-Grün mit dem Kopf durch die Wand. Ich sehe große Probleme für Bochum.“