Höntroper Straße: Sofort handeln!
Die Vorkommnisse im Bereich von Kita und Sammelunterkunft an der Höntroper Straße beherrschen die Schlagzeilen in den vergangenen Tagen. Hier muss dringend gehandelt werden, meinen die Ratsfraktionen von CDU, FDP und UWG: Freie Bürger. In der Sammelunterkunft sind nicht nur Flüchtlinge untergebracht, sondern auch psychisch Erkrankte, ehemalige Straftäter und Suchtkranke. Eltern haben zuletzt immer wieder von für die Kinder unangenehmen und traumatisierenden Vorfällen berichtet. Unter anderem sollen wiederholt Personen über einen Zaun zwischen Unterkunft und Kita geklettert sein. Es kam zu Polizeieinsätzen.
CDU, FDP und UWG: Freie Bürger legen nun einen Dringlichkeitsantrag für die Ratssitzung am kommenden Donnerstag (14 Uhr, RuhrCongress) vor. In diesem wird gefordert, dass die Sammelunterkunft zukünftig nur noch mit Flüchtlingen belegt wird. „Uns scheint das der einzig gangbare Weg zu sein“, erklärt CDU-Ratsfraktionschef Karsten Herlitz. „Es ist ein Zeichen von Respekt, auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Gruppe einzugehen. Was hier passiert ist, sollte uns ein warnendes Beispiel sein. Die Vorfälle sind nicht entschuldbar, aber erklärbar.“
Die Stadt hat inzwischen Maßnahmen zu einem besseren Schutz der Kinder eingeleitet. Für den stellvertretenden FDP-Fraktionschef Léon Beck ist das zu wenig: „Wenn jetzt eingegriffen wurde, dann ist das als Sofortmaßnahme längst überfällig gewesen. Aber darüber hinaus ist die Verwaltung in der Pflicht, die Situation vor Ort auch grundsätzlich zu überprüfen. Die unmittelbare Nachbarschaft von solch verschiedenen Nutzungen ist alles andere als ideal. Eine Entzerrung wäre wahrscheinlich die beste Lösung, um allen Beteiligten gerecht zu werden. Dabei muss auch die Kommunikation der Verwaltung besser werden, um alle Beteiligten transparent zu informieren und Sorgen ernst zu nehmen.“
Die drei Fraktionen werfen die Frage auf, warum die Kita an der Höntroper Straße nicht längst aufgegeben wurde. Josef Winkler, stellvertretender Vorsitzender der Ratsfraktion von UWG: Freie Bürger, erklärt: „Der Standort war ursprünglich nur als Provisorium gedacht, doch dieses Provisorium dauert nun schon seit sieben Jahren an. Eigentlich sollten die Kinder aus dieser Übergangs-Kita in neu errichtete Kitas wechseln, doch das ist bisher nicht passiert. Deshalb stellt sich für uns die Frage, wie lange dieses Provisorium noch andauern soll. Wir wollen nun prüfen lassen, inwieweit in Wattenscheid ein zusätzlicher Standort für eine städtische Kindertageseinrichtung benötigt wird.“